IgG4 assoziierte Erkrankung

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6 Jahre 8 Monate her #11726 von Phobia
IgG4 assoziierte Erkrankung wurde erstellt von Phobia
Moin,
nach Biopsie aus der Unterlippe habe ich folgenden pathologischen Befund erhalten:
Histologischer Befund:
Die biopsierte kleine Speicheldrüse der Unterlippe wurde in Schnittstufen und Spezialfärbungen (CD 3, CD 20) untersucht. Dabei sieht man organoides Speicheldrüsengewebe mit allerdings unregelmäßiger Atrophie bei fibröser Verbreiterung des Zwischengewebes. In den Speizialfärbungen kein-kaum CD3-positive T-Lymphozyten, somit auch kein Nachweis eines Fokus (sog. Fokus Score <<<1). Ebenfalls keine-kaum CD20-positive B-Lymphozyten. Keine epimyoepithelialen Inseln, keine Granulome, keine Atypien.
Bericht:
Mäßig chronische unspezifische Sialadenitis mit unregelmäßiger Atrophie des funktionellen Parenchyms. Ein Verdacht auf einen Morbus Sjögren ist aus diesem Befund nicht abzuleiten, dennoch ist diese Diagnose bei entsprechenden klinischen und serologischen Befunden nicht ausgeschlossen. Im Serum sollte nach zudem nach einer IgG4-assoziierten Erkrankung gefahndet werden.

Mein HNO-Arzt hat mich mit diesem Bericht wieder zu meinem Rheumatologen geschickt. Anamnestisch war eine vernarbte verkleinerte Unterkieferspeicheldrüse Anlass für die Biopsie. Außerdem diagnostisch gesichert: Sicca-Syndrom, Raynaud-Syndrom, undifferenzierte Arthritis und M. Hashimoto.

Was sagt dieser Befund nun aus? Was kann denn noch die Ursache einer "chronischen unspezifischen Sialadenitis" sein???

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5 Jahre 11 Monate her #12304 von Benedikt
Sehr geehrte Phobia,

vielen Dank für Ihren Beitrag. 

War bei Ihnen im Ultraschall nur eine Unterkieferspeicheldrüse vernarbt bzw. verkleinert? Die Überlegung, zumindest von Ihrem Pathologen, geht wohl in Richtung einer chronisch sklerosierenden Sialadenitis (gelegentlich auch Küttner-Tumor der Unterkieferspeicheldrüse genannt), also eine Erkrankung aus der Gruppe der IgG4-assoziierten Erkrankungen. Im Bereich der Unterkieferspeicheldrüse sind diese jedoch in der Regel nicht über eine Blutprobe zu belegen sondern nur durch eine Entfernung der betroffenen Speicheldrüse. 

Mit freundlichen Grüßen

Benedikt Hofauer

Univ.-Prof. Dr. med. Benedikt Hofauer
Klinikdirektor der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Medizinische Universität Innsbruck / Landeskrankenhaus Tirol

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