FERRITIN

Sehr geehrter Herr Dr. Tomiak,
ich habe das Primäre Sjögren-Syndrom, nehme momentan keine Medikamente ein, außer natürlich Augentropfen und sonstige Mittel gegen Sicca (Nase, Mund, Haut etc.)Bis auf BSG (50:70) und leichte Leukopenie 3.800 sind die Blutwerte stabil, mein Befinden zur Zeit auch (toitoitoi,kostet viel "Arbeit"..) Allerdings wurde auf meinen Wunsch der Ferritingehalt überprüft, der Speicher ist leer.. Mein Eisen ist absolut unten. Kommt das bei Sjögren vor, ist es bekannt?Ich bin 48 Jahre alt, habe keine weiteren "Blutverluste" (Magen/Darm etc., dies wurde vor ca. 6 Monaten gespiegelt). Wie fülle ich ihn am besten auf? Saft oder Tabletten? Danke für eine Antwort!
Beste Grüße
Lola

Liebe Lola,
ein niedriges Ferritin ist ungewöhnlich beim Sjögren-Syndrom und eher unabhängig davon. Häufig ist das Ferritin als "Akut-Phase-Entzündungseiweiß" erhöht. Der Eisenwert im Blut ist sehr unzuverlässig, er schwankt sehr stark. Ferritin (=Speichereisen) kann aus verschiedenen Gründen niedrig sein: Blutverlust (Regelblutung, Magen-Darm-Trakt), Resorptionsstörung im Darm. Bei hohen Entzündungswerten wird das Eisen von den Entzündungszellen "weggeschnappt" und fehlt bei der Blutbildung. Um den Speicher aufzufüllen, werden Eisenpräparate verwendet (z.B. Ferrosanol duodenal zweimal täglich). Evtl. sollte man testen, ob der Eisenspiegel im Blut tatsächlich ansteigt. Auch Vitamine wie Folsäure und Vitamin-B12 sollten überprüft werden. Da die Blutbildung durch Eisen angekurbelt wird, werden auch diese Vitamine vermehrt benötigt. Sind die Entzündungswerte sehr hoch, muss ggf. auch die Entzündung behandelt werden, sonst füttert man die Entzündung ohne nachhaltigen Effekt auf die Blutbildung.
Lassen Sie sich von Ihren Ärzten beraten.
Herzliche Grüße
Ch. Tomiak