Basistherapie ohne Symptome?

Sehr geehrter Herr Dr. Tomiak,

durch Zufall wurde bei mir ein erhöhter ANA-Wert festgestellt 1:2450. Danach erfolgte Vorstellung beim Rheumatologen, HNO und Augenarzt. Aktueller Befund: keine Trockenheit von Augen- oder Mundhöhlenschleimhaut. Gelenkstatus: keine peripheren synovitischen Schwellungen. Haut: keine vaskulitstypischen Hautveränderungen. ENA-Subtypisierung positive SS-A und SS-B Ak. Diagnose: Sjögren Syndrom gesichert, ebenso Krankheit mit Systembeteiligung des Bindegewebes.
Der Rheumatologe hat mir eine Basistherapie mit niedrigdosiertem Cortison und Chloroquin vorgeschlagen.
Da ich keine Schmerzen habe, außer druckempfindlichen Ellbogenknorren, Knieproblemen seit der Kindheit (ich bin 48 Jahre alt), sowie ab und zu Taubheitsgefühl in den Fingern bei Kälte, ist es für mich verwirrend jetzt so starke Medikamente nehmen zu müssen, wo ich mich doch in keinster Weise krank fühle. Meine sportlichen Aktivitäten (laufen, schwimmen, radfahren), sowie meine nebenberufliche Tätigkeit als Yogalehrerin kann ich schmerzfrei ausüben.
Da ich mich im Januar für oder gegen die Therapie entscheiden muß, wäre es schön Ihre Meinung zu hören.
Vielen herzlichen Dank und Grüße aus München
Doris Bönisch<br><br>Beitrag ge&auml;ndert von: Doris, am: 28.12.2009 23:22

Hallo Doris,

genau diese Frage wäre auch meine gewesen,....
Ich heiße Kati, bin 33 und habe ausgerechnet am 24.12!!! die Diagnose \&quot;immunserologisches Sjögren Syndrom\&quot; bekommen. Eigentlich wollte ich meine diffusen Oberbauchbeschwerden abklären. (Magenschmerzen, Sodbrennen)
Das \&quot;Einzige\&quot; was sich bei der großangelegten Blutuntersuchung herausstellte war ein ANA Wert von 2560, Ro(SS-A) pos. und ein Rheumafaktor von 133. Das wollte ich eigentlich gar nicht wissen,...
Nun muss ich aber damit klar kommen, bis ich am 3.3 noch weiteruntersucht werde.
In meinem, leider bis dato nur schriftlichen Befund steht: Aufgrund mangelhafter Klinik ist derzeit keine Therapie erforderlich. Würde mich interessieren, wie es bei Ihnen weitergeht. Liebe Grüße Kati

Sehr geehrte Kati, sehr geehrte Doris,
ich persönlich verordne in diesen Fällen kein Quensyl nicht verordnen. Es ist allerdings sehr gut verträglich. Da gibt es aber unterschiedliche Meinungen bei Rheumatologen. Die Belege für eine Wirksamkeit einer prophylaktischen Therapie sind noch nicht ausreichend schlüssig. Allerdings ist Quensyl sehr gut verträglich. Kortison würde ich ohne konkreten Anlass (z.B. Arthritis) nicht geben.
Herzliche Grüße
Ch. Tomiak