Schwangerschaftswunsch

Hallo Herr Dr. Tomiak,

mein Freund und ich planen Nachwuchs und möchten diesbezüglich möglichst gut vorbereitet sein. Bei mir ist eine Mischkollagenose mit Sjögren Syndrom bekannt. SSA,SSB und ANA ziemlich hoch. Nehme im moment Quensyl und 5mg Prednisolon, was ich während der Schwangerschaft auch weiter nehmen möchte. Ansonsten geht es mir momentan recht gut.
Welche Vorsorgeuntersuchungen muss ich in der Schwangerschaft machen? Welche Klinik eignet sich (wohne in Hameln)? Ist eine natürliche Geburt möglich oder wird das Kind in jedem Fall per Kaiserschnitt geholt? Und wie sieht das mit Stillen und dem Quensyl aus?

Vielen Dank für ihr bemühen!

Mit freundlichen Grüßen
Luna

Das sind sehr viele Fragen auf einmal, die Sie mit Ihrem Rheumatologen besprechen sollten.
Quensyl und Kortison kann man während der Schwangerschaft durchaus einnehmen. Schwangerschaften verlaufen in der Regel wie bei Gesunden, eine grundsätzliche Entscheidung für eine Kaiserschnittentbindung gibt es nicht. Man empfiehlt bei Nachweis von SS-A und SS-B eine Überwachung der kindlichen Herzfrequenz besonders zwischen der 15. und 22. Woche. Treten hier Auffälligkeiten auf, wird ein Ultraschallspezialist hinzugezogen, um das Herz zu untersuchen. Sollten Probleme auftreten, ist ein Zentrum mit einer Rheumatologie, die Lupuspatienten behandelt gut geeignet. In Hannover (MHH) ist mit PD Dr. Witte darüber hinaus ein Sjögren-Expert.
Evtl. sollten noch die sog. Antiphospholipid-Antikörper bestimmt.
Herzliche Grüße und alles Gute
Ch. Tomiak

HAllo,

ich kann die Sorgen sehr gut nachvollziehen.
Bei mir wurde das SS im Januar 2005 diagnostiziert.
Hatte dann damals zuerst das Quensil bekommen und nach kurzer Zeit stellte sich bei uns auch der Kinderwunsch ein. Deshalb habe ich damals dann das Quensil angesetzt und Cortison bekommen. Damit ging es mir auch soweit recht gut, bis auf die Gewichtszunahme. Im Dezember 2007 war ich dann schwanger und nahm das Kortison weiter. In der Schwangerschaft ging es mir blendend, keinerlei Symptome. Erst zwei Monate nach der Entbindung kam dann ein heftiger Schub, der sich bis ins Frühjahr zog. Deshalb wechselte ich dann wieder auf das Quensil, was ich dann weiterhin einnahm, bis ich erfuhr, dass mein Sohn in mir wuchs. Ich wollte keine Medikamente in der Schwangerschaft einnehmen, weil ich ja auch wußte das es mir dann besser geht und es dem Kind auch Schaden kann.
Bei beiden Schwangerschaften wurden regelmäßige Ultraschalluntersuchungen gemacht und um die 20te Woche rum eine Organultraschall.
Ich kann dir nur von meiner Erfahrung erzählen, aber in den Schwangerschaften war ich sogut wie Symptomfrei und danach kam dann immer ein Schub. Sodas ich nach der Geburt meines Sohnes schon vier Monate später wieder auf Quensyl zurück gegriffen habe.

Vielleicht hilft dir das etwas weiter.
Ich wünsche dir aufjedenfall eine schöne Schwangerschaft und eine tolle Geburt.

Alles Liebe Verena