Augentrockenheit - Soll ich mit Quensyl starten?

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4 Jahre 7 Monate her #12393 von Orchidee
Sehr geehrter Herr Dr. Tomiak,
 
Meine Beschwerden:seit 8 Monaten extrem trockene Augen, Lidrandentzündung, keine Gelenkschmerzen,
keine Organbeteiligung, keine Müdigkeit
 
Befunde:
Lippenbiopsie: Auf Stufenschnitten findet sich ein Fokus mit mehr als 50 mononukleären Zellen, daneben vereinzelt Ansammlungen von weniger als 50 mononukleären Zellen innerhalb des Speicheldrüsenparenchyms.
SONO Speicheldrüsen: UnspezifischeVeränderungen der Glandula submandibularis beidseits mit inhomogenem Parenchym
und einzelnen prominenten Gängen
Blutwerte: ANA-Wertnegativ und Rheumafaktor-NIP 10
 
Derzeit nehme ich IKERVIS und Augentropfen zur Befeuchtung.
 
Mir wurde nun empfohlen, dass ich mit Hydroxychloroquin starten soll (noch nicht begonnen).
Da ich einen empfindlichen Magen habe, frage ich mich, ob die Nebenwirkungen im
Verhältnis zur Chance der Verbesserung stehen?
 
Kann mit einer frühzeitigen Medikamentengabe der "Verfall" der Drüsen verzögert
werden bzw. eine Verschlimmerung der Krankheit verhindert werden?
 
Kann Quensyl eine Verbesserung der Augentrockenheit bringen? Erfahrungswerte?
 
Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus

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4 Jahre 7 Monate her #12394 von Dr. Tomiak
Eine eindeutige Antwort darauf gibt es nicht. Zwingend nötig ist es nicht, v.a. auf die Augen wird wahrscheinlich keinen weseentlichen Einfluss haben. Andererseits wird immer diskutiert, früh mit einer Behandlung zu beginnen, um ein Fortschreiten zu verhindern. Dies ist allerdings nicht untersucht, die meisten Experten warten mit der Verordnung. Ikervis ist da schon eine gezielte Beschwerdelinderung, wenn es auch an der eigentlichen Ursache (Entzündung in den Tränendrüsen) nichts ändert. In der Folge der Trockenheit kommen aber Entzündungsprozesse in Gang, die an der Oberfläche bekämpft werden.
Andererseits hat das Hydroxychloroquin rel. wenige unerwünschte Wirkungen.
Ob Sie das Quensyl nehmen, müssen Sie vermutlich für sich selbst entscheiden. Eine wichtige Aussage dabei: Sie versäumen nichts, wenn Sie es nicht nehmen. Mein pragmatischer Ansatz - wenn ich dies für mich selbst entscheiden müsste - ist folgender: Man könnte es ausprobieren, bei guter Verträglichkeit dann nach 6 Monaten eine Bilanz ziehen und sich noch einmal entscheiden, ob man die Therapie fortführt. Hätte Sie mehr Beschwerden (z.B. auch Gelenke, Müdigkeit), wären die Erfolgsaussichten eher vorhanden.
Sie können sich in jedem Fall nicht falsch entscheiden, Abwarten oder Ausprobieren ist möglich.
Mit freundlichen Grüßen
Ch. Tomiak
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