Hashimoto, Totgeburt und Fehlgeburt, jetzt sjögren

Hallo Herr tomiak,

Ich schreibe Ihnen, weil ich gerade sehr "down" bin... Ich bin 24 Jahre alt und leide seit fünf Jahren an Hashimoto - welcher mich mal mehr mal weniger plagt, ich aber eigentlich ganz gut eingestellt - ich bin auch immer wieder in Kontakt mit Frau brakebusch. Denn im April 2014 verstarb unsere Tochter Charlotte in der 30. ssw - keine Herztöne mehr.

Im Oktober war ich erneut schwanger, endete in einer Fehlgeburt in der 10. Woche ...

Nun geht es mir seit der Entbindung, bzw Sommer 2014 wirklich zunehmend schlechter. Die Psyche leidet auch - aber da bin ich in Behandlung und soweit geht es mir gut ...

Aber seither habe ich Probleme mit meiner Nase - ich habe immer das Gefühl mir tröpfelt es hinten runter?! Welches dann Hustenreiz auslöst - ein hno diagnostizierte postnasales drip Syndrom !?!

Beim Hausarzt lies ich ein bluttest auf Allergien machen, wo sich dann eine leichte hausstaubmilbenallergie zeigte - gut, da dacht ich also, Problem gefunden. Huste trotz aller Schutzmaßnahmen fröhlich weiter - und immer trocken, und immer das Gefühl einen Kloß im hals zu haben - ich räuspere mich ständig. Beim Sport bleibt mir teilweise die luft weg - und ich betreibe sehr sehr viel Sport.

Seit einigen Wochen aber begleitet mich nun aber nackenschmerzen mit furchtbaren Verspannungen sowie einem ziehen am Unterkiefer sowie meiner Kompletten linken Halsseite - dazu kamen große dicke fiese aphten, die ich eigentlich in regelmäßigen Abständen bekomme ...

Ich dachte meine Lymphknoten machen wieder Quatsch und ich tastete auch einige auf der linken Seite. Ich bin dann zum ha der dann meinte er nimmt mal Blut ab - scheint ja so als Spinne mein immunsystem. Blut war aber völlig unauffällig - keine Entzündungswerte.

Ich bin dann zum hno weil es mir bis ins Ohr zog. Dieser konnte ersteinmal nichts feststellen - beim Ultraschall empfand er die Lymphknoten als nicht dramatisch, wies mich aber darauf hin, dass meine Speicheldrüsen am Unterkiefer wohl etwas vergrößert seien und die Linke Veränderungen aufzeigte - er zeigte mir weiße Striche in der Drüse die da wohl nicht sein sollten. Dann sagte er, ich solle zum Hausarzt und die ANA bestimmen lassen ... Was ich nun auch tat, aber noch auf das Ergebnis warte ...

Er sprach vom sicca Syndrom ...

Für mich, bei der ohnehin alles schon nur um den Kinderwunsch dreht, bricht eine Welt zusammen sollte sich bestätigen dass ich das habe ...

1. kann ich den Kinderwunsch dann gleich streichen?

2. könnte es Grund für Charlottes Tod sein? Ihre Obduktion ergab nichts auffälliges

3. können sie Ärzte im Raum Konstanz empfehlen - ich finde im Internet nichts

4. Passen meine Symptome auf ein sjögren? Ich habe keine Mundtrockenheit, meine Augen brennen und Jucken manchmal - aber nicht das es mich beeinflusst!?!
Meine Lymphknoten sind immer schon geschwollen ... So kam auch das Hashimoto raus

5. wie soll ich weiter vorgehen?


Liebe Grüße,

V.

Sehr geehrte V.,
ich verstehe Ihre Besorgnis, leider ist die Problematik zu kompliziert, um Sie im Rahmen eines solchen Forums umfassend zu beantworten. Ohne ein persönliches Gespräch und ohne eigene Untersuchung ist es nicht möglich, Sie komkret zu beraten.
Nur so viel:
1.Selbst wenn ein Sjögren-Syndrom vorliegen würde, wäre dies kein Grund, nicht schwanger zu werden.
2. Im jüngeren Alter fehlen manchmal die Trockenheitssymptome. Die Diagnose wird über die Anti-SS-A-Antikörper gestellt. Die Gesamtheit der Symptome klingt auf den ersten Blick nicht typisch.
3. Wegen des Hustens würde ich eine Lungenfachärztliche Untersuchung empfehlen, z.B. kann ein hyperreagibles Bronchialsystem ähnliche Beschwerden machen.
4. Die Hashimoto-Thyreoditis macht eigentlich keine Beschwerden, wenn die Schilddrüsenwerte im Blut durch die Einnahme von Schilddrüsenhormon normal sind.
5. Die psychische Gesamtsituation kann zu Ihren Beschwerden beitragen, besonders Rücken (Nacken, Lendenwirbereich) können durch die Anspannung im Rahmen der Belastungssituation verstärkt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ch. Tomiak

Guten Tag

Vielen vielen Dank für Ihre schnelle Antwort!

Nur noch diese Fragen - ich hoffe das ist ok....

Kennen Sie gute Rheumatologen im Raum Konstanz?

Und auf was sollte ich bei der Diagnostik besonders achten?

Wäre es auch möglich dass mein Hals bzw die Speicheldrüsen Problem machen aufgrund einer vergessenen Zahnwurzel nach Weisheitzahnop - vor drei Monaten entfernte man mir diese nämlich auf der linken Seite und sah dann nachträglich dass die Wurzel vergessen wurde ... Man wollte es aber erstmal belassen - genau an dieser Stelle schmerzt es auch immer wieder und auch immer nur Links sind die Symptome sowie die aphten!?!

Ich danke ihnen sehr für Ihre Antwort!!!!!

Mit besten Grüßen,

V.

Leider kenne ich keine Rheumatologen in Konstanz. Auf der Seite des Bundes Deutscher Rheumatologen www.bdrh.de gibt es eine Ärztesuche. Ob die Beschwerden mit der Zahnwurzel zusammenhängen, kann nicht sagen, das verursacht ja eher Schmerzen. Theoretisch wäre auch eine Irritation eines Nerven mit einer vegetativen Reaktion möglich.
MfG
Ch. Tomiak