Thrombozytopenie - Begleitung zum Sjögren ?

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9 Jahre 4 Monate her #11046 von Mucke
Sehr geehrter Herr Dr. Tomiak,

ich habe seit knapp 10 Jahren eine Mischkollagenose.
8 Jahre mit MTX und wenig Cortison ( 2,5 .7,5 mg) behandelt, kam vor 2,5 Jahren ein Sjögren Syndrom mit Mundtrockenheit und ein wenig Augentrockenheit dazu.
Auf Anraten des Rheumatologen wurde von MTX auf 2x 50mg Azathioprin mit Cortison unverändert gewechselt.
Der Rheumatologe erhoffte sich eine Besserung der Mundtrockenheit. Dies war auch so.
Ab Februar 2015 sollte ich - Laborwerte alle stabil und gut - probieren das Azathioprin und das Cortison zu reduzieren.
Morgens 50mg Abends 25 mg und statt 7 Tage 2,5 Cortiston schaffte ich es auf 5 Tage.
Es ging mir gut, keine Beschwerden.
Im Mai war ich auf einer Vorsorgekur. Bei der Blutuntersuchung wurde eine Thrombozytopenie mit 13000 (im Dezember 2014 Werte im Normbereich) festgestellt. Die Ärzte dort hatten das Azathioprin als "Übeltäter" im Visier und ich sollte es sofort absetzen.
Seit dem ich es ein auf und ab mit den Thrombos. Zwei Stoßtherapien mit Dexamethason 40mg/4 Tage erhöhten zwar die Blutplättchen, aber zwei Wochen später waren sie wieder im Keller.
Letzte Woche wurde eine Knochenmarkspunktion gemacht (Ergebnis steht noch aus)
Ich habe irgendwie das Gefühl (ich weiß das Gefühle in der Medizin keine relevanten Parameter sind )
aber könnte diese Thrombozytopenie mit der Reduzierung von Azahthioprin und dem Cortison zusammen hängen ?
Oder ist das Medikament dafür verantwortlich ? Ich habe gelesen, dass es nicht häufig, aber sein dass es zum Sjögren dazu kommt.
Ich weiß es ist eine sehr komplexe Sache bei mir und eine Meinung über das Internet ist sehr schwierig, wäre Ihnen aber für eine grobe Einschätzung sehr dankbar.
Freundliche Grüße

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9 Jahre 4 Monate her #11049 von Dr. Tomiak
Das Gefühl ist manchmal gar nicht schlecht, auch wir Ärzte entscheiden oft aus einem Bauchgefühl heraus.
Es gibt zwei Möglichkeiten, die manchmal schwer zu unterscheiden sind:
Entweder handelt es sich tatsächlich um eine medikamenteninduzierte Thrombopenie, dann müsste sich dies aber durch das Absetzen bessern.
Die andere wäre eine Thrombopenie aus anderen Gründen, z.B. eine autoimmune Thrombopenie. Dies würde erklären, warum Cortison gut hilft. In diesem Fall müsste man versuchen das Cortison (am besten Prednisolon und nicht Dexametason) schrittweise zu reduzieren. Manche Patienten schaffen es, das Cortison langsam auszuschleichen oder auf wenigsten 5 mg herunter zu kommen. Wäre die Prednisolon-Dosis, die für eine normale Thrombozytenzahl notwendig ist zu hoch, wäre - paradoxerweise - das Azathioprin das richtige Medikament (evtl. auch MTX), um Prednisolon einzusparen. Das würde bedeuten, dass das Azathioprin vielleicht höher dosiert werden müsste.
Die Entscheidung ist wegen der gegensätzlichen Therapie häufig nicht einfach.
Herzliche Grüße
Ch. Tomiak
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