Was bedeutet pathologischer Befund?

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10 Jahre 6 Monate her #9280 von Trockenpflaume
Guten abend,

mein Name ist Steffi und ich bin 34 Jahre alt.

Hätte vorab eine Frage und es wäre echt toll wenn jemand mir sagen kann was folgender pathologischer Bericht bedeutet:

Leichte chronische Sialadenitis einer kleinen Speicheldrüse, klinisch im Bereich der Unterlippe mit insgesamt geringen lymphozytären Infiltraten und Nachweis eines einzelnen Fokus auf mehr als 4 mm2.

Der Befund entspricht einem Grad 2 nach Chisholm und Mason.

Heißt das jetzt für mich, dass ein Sjögren Syndrom ausgeschlossen ist?
Habe zwar Donnerstag einen Termin bei der Rheumatologin, platze aber mitlerweile fast vor Anspannung. :unsure:

Gruß Steffi

Ich freue mich wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch!
(Karl Valentin)

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10 Jahre 6 Monate her #9290 von Dr. Tomiak
Ein sogenannten Focus umfasst 50 Lymphzellen auf einer Fläche von 4 Quadrazentimeter. Wenn ein Fokus vorhanden ist (bei Ihnen scheinbar der Fall, müsste sich der Rheumatologe genau anschauen), bedeutet dies nach der Klassifikation von Chisholm und Masen einen Grad 3 (nicht Grad 2, das wäre eine mäßige Lymphzellansammlung ohne Fokus, wenn der "Fokus keine 50 Zellen enthält, wird er nicht als Fokus definiert). Das wäre ein Mindestkriterium für das Sjögren-Syndrom. Da alleine genügt noch nicht, um das Sjögren-Syndrom zu diagnostizieren. Die Befunde und Ihre Beschwerden müssen in ihrer Gesamtheit vom Rheumatologen interpretiert werden. Sie sollten das Gespräch mit Ihrem Rheumatologen abwarten.
Mit freundlichen Grüßen
Ch. Tomiak
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10 Jahre 6 Monate her #9361 von Trockenpflaume
Sehr geehrter Dr. Tomiak,

kurzer bericht vom gestrigen Rheumatologentermin:
mein derzeitiger "Status"; deutlich pathologischer Saxon- und Schirmertest, ANA´s 1:180, Referenz unter 1:180,erhöhter CRP, weitere Blutwerte unauffällig, bereits erwähnter pathologischer Bericht der Speicheldrüsenbiopsie, alles Ergebnisse der MHH.
Diverse Beschwerden wie subrefile Temperaturen, immer wieder erhöhte Entzündungswerte (CRP und BKS), seit Monaten erhöhter Interleukin2, Muskel- und Gelenkschmerzen, Sicca-Symptome, Infektanfälligkeit, Müdigkeit, etc.!

Differentialdiagnostisch wurden viele mögliche Erkrankungen ausgeschlossen: wie z. B Sarkoidose, Tuberkulose, HIV, Immundefekt, etc..

Lt. meiner Rheumatologin, kann sie erst eine bzw. keine Diagnose stellen, wenn sie Rücksprache mit der MHH gehalten hat, da ich weder SS-A-AK noch SS-B-AK habe.
Natürlich ist mir klar, dass sie mich weder persönlich kennen, noch Befunde von mir vorliegen haben, oder Ähnliches. Jedoch hoffe ich trotzdem auf Ihre Meinung zu meinem Fall bzw. auf einen Tipp was ich derzeit für Möglichkeiten habe.
Für Ihre Mühen bedanke ich mich im Vorraus.

Gruß Steffi

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(Karl Valentin)

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10 Jahre 6 Monate her #9543 von Dr. Tomiak
In diesem Fall spricht man von einem Sicca-Syndrom und nicht von einem Sjögren-Syndrom. Die Beschwerden sind sehr ähnlich, es kommt aber nicht zu Entzündungen im "restlichen" Teil des Körpers und es besteht keine Gefahr für Komplikationen. Die Behandlung der Trockenheit erfolgt wie beim Sjögren-Syndrom: Symptomlinderung z.B. mit Augentropfen. Auch die Prophylaxe beim Zahnarzt ist wichtig. Organkrankheiten oder die Entwicklung eines Lymphoms sind nicht zu erwarten, wenn die Europäisch-Amerikanischen-Kriterien nicht erfüllt sind.
Mit freundlichen Grüßen
Ch. Tomiak
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