Positiver SS-A

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15 Jahre 10 Monate her #467 von jassi
Positiver SS-A wurde erstellt von jassi
Hallo!

Seit etwa 5 Jahren leide ich (w, 30 Jahre) unter trockenen Augen, die immer schlimmer werden.
Mittlerweile sind sie fast ständig rot und ich muss alle paar Minuten tropfen.
Zwei verschiedene Augenärzte meinten, dass ich eben einfach unter trockenen Augen leide und tropfen soll.
Nun hatte ich vor einem Jahr ganz plötzlich extrem hohe Leberwerte (GPT 3485 und GOT 1669), die sich aber seitdem wieder normalisiert haben. In diesem Zusammenhang wurde ein positiver ANA von 1:2560 (gesprenkelt) festgestellt, was die Vermutung einer Autoimmunhepatitis aufkommen lies. Der ANA ist seitdem auf diesem hohen Wert geblieben. Nun habe ich gesehen, dass damals noch andere Antikörper abgenommen wurden und der SS-A (Ro) positiv war, nicht aber der SS-B (La).
Die Ärzte waren damals nicht weiter auf das Antikörper-Vorkommen eingegangen und meinten, dass es auch bei gesunden Menschen vorkommen kann, dass die ANA erhöht sind.
An eine Autoimmunhepatitis glaube ich mittlerweile nicht mehr, da sich die Leberwerte seitdem nicht mehr verschlechtert haben.
Nun Frage ich mich jedoch, ob ich dem positiven SS-A-Befund nachgehen muss.
Ist dies nicht z.B. in einer Schwangerschaft problematisch?
Bis auf die Augen-Problematik fühle ich mich körperlich gut.
Sollte ich diesem Befund nun nachgehen, oder es einfach als unwichtig abhaken?

Ich hoffe, dass Sie mir helfen können, denn ich mache mir natürlich Gedanken.

Viele Grüße,
jassi

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15 Jahre 10 Monate her #473 von Dr. Tomiak
Dr. Tomiak antwortete auf Re:Positiver SS-A
Liebe Jassi,
sehr trockene Augen mit Entzündungen und ein konstant (mehrfach) nachweisbares SS-A sind verdächtig auf ein Sjögren-Syndrom. In diesem Rahmen kann auch eine Autoimmunhaptitis vorkommen. Wenn die Leberwerte jetzt wieder normal sind, besteht kein Handlungsbedarf im Bezug auf die Lebererkrankung. Der SS-A-Wert - so er denn anhaltend positiv ist - ist tatsächlich in einer Schwangerschaft von Bedeutung. Eine Schwangerschaft sollte gut überwacht werden. Besonders ab ca. der 17. SSW sollte durch einen spezialisierten Kardiologen eine Untersuchung (Herzecho, EKG) veranlasst werden. Sind Ihre Entzündungswerte im Blut hoch, könnte eine immunsuppressive Therapie diskutiert werden. Allerdings ist umstritten, ob eine solche Therapie die Entzündung in den Tränendrüsen wirklich beeinflussen kann. Bei einer noch nicht lange bestehenden Krankheit wäre dies jedoch zu diskutieren. Dazu müssten Sie mit einem Rheumatologen sprechen. Die Augentrockenheit kann durch Augenärzte differenziert therapiert werden (Augentropfen, Punctum plug), Salagen kann bei sehr häufigem Tropfen angewendet werden. Konservierungsmittelhaltige Augentropfen sollten Sie nicht einsetzen. Übrigens: Wenn ein Sjögren-Syndrom gesichert werden kann, kann Ihr Augenarzt die Diagnose mit dem Zusatz \"Augentrockenheit Grad 2\" auf dem Rezept helfen, dass diese von der Krankenkasse erstattet werden (Sonderregelung).
Sprechen Sie mit einem/Ihrem Rheumatologen über die unterschiedlichen Aspekte.
Herzliche Grüße
Ch. Tomiak

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