Igg4-assoziierte Autoimmunsialadenitis

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12 Jahre 9 Monate her #1728 von Lilo
Sehr geehrter Herr Tomiak,
bei mir wurde Anfang diesen Jahres nicht das klassische Sjögren-Syndrom, sondern eine Igg4-assoziierte Autoimmunsialadenitis festgestellt.
Es musste bereits die Unterkieferspeicheldrüse rechts (September 2010) und die Unterzungenspeicheldrüse rechts(Dezember 2010, Abzess)aufgrund massiver Entzündung und Stauungen operativ entfernt werden. Mittlerweile ist die Ohrspeicheldrüse rechts sowie die Unterkiefer- und Unterzungenspeicheldrüse links entzündet. Dadurch verkleben auch die Ausführungsgänge und ich habe heftige Stauungen unter der Zunge. Die Lymphknoten im Hals sind massiv vergrößert und entzündet, sowie Bindehautentzündungen und trockene Augen.
Habe Prednisolon und Resochin erhalten, aber das Resochin musste ich nach 3 Monaten absetzen, da es keine Wirkung zeigte. Wurde jetzt vor 2 1/2 Monaten auf Azathioprin (100mg) und Prednisolon (derzeit 10mg, 5mg angestrebt) umgestellt. Die Entzündungswerte im Blut sind zwar jetzt wieder im Normbereich, aber die Entzündungen in den Speicheldrüsen sowie Lymphknotenschwellung sowie die Müdigkeit und erhöhte Temperatur bessert sich nicht. Auch habe ich bereits seit 4 Monaten ständige Infekte der Nebenhöhlen und Bronchien, die trotz mehrmaliger Antibiotikatherapie nicht besser werden.

Hier noch meine Fragen:

- Ist die Therapie ausreichend? Habe einfach sorge, dass ich weitere Drüse verliere und dadurch noch mehr Mundtrockenheit habe.
- Kann es durch das Azathioprin und Prednisolon zu einer solchen Immunschwäche kommen, dass ich die Infekte nicht mehr los werde?
- Was kann ich tun, um mein Immunsystem zu stärken?

Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen.

Viele Grüße
Lilo

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12 Jahre 7 Monate her #2240 von Dr. Tomiak
1. Ob die Therapie ausreichend ist, kann ich aufgrund der Angaben nicht entscheiden. Die Azathioprin ist "noch ausbaufähig", Zieldosis meist 150 mg pro Tag. Die Stategie unterscheidet sich nicht vom Sjögren-Syndrom, die Krankheiten sind "verwandt".
2. Azathioprin drosseln das Immunsystem, um den Angriff auf den eigenen Körper zu reduzieren. Dabei werden immer auch die "gesunden" Zellen getroffen. Im Zweifel muss man bei Infekten die Medikation vorübergehend pausieren, bis diese abgeheilt sind.
3. Das Immunsystem können Sie nicht wirklich nachhaltig stärken. Alles, was angeboten wird, hat marginale Effekte auf einzelne Vorgänge, aber keine nachhaltige Wirkung. Wirkungsvoller wäre z.B. eine Pause der Medikamente im akuten Infektstadium.
MfG
Ch. Tomiak

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12 Jahre 7 Monate her #2256 von Lilo
Sehr geehrter Herr Tomiak,

vielen Dank für Ihre Antworten.

Leider ist es nicht möglich, dass ich das Azathioprin absetze. Als das Resochin im Juli diesen Jahres aufgrund Nebenwirkungen abgesetzt werden musste, hatte ich innerhalb von 5 Tage einen so heftigen Krankheitsschub, dass ich sofort auf Azathioprin sowie kurzfristig hochdosiert Decortin H umgestellt wurde.
Im akuten Schub entzünden sich bei mir nicht nur die Drüsen, sonders es verkleben die Ausführungsgänge der Drüsen, so dass gar nichts mehr abfliesen kann, dadurch massive Entzündung im Mundboden mit Schwellung und Schmerzen. Im Dezember 2010 hat sich dadurch ein Abzess in der Unterzungenspeicheldrüse sowie eine Sepsis entwickelt, weshalb dann die Drüse mit dem durch die Entzündung zerstörten Ausführungsgang komplett entfernt werden musste (Unterkieferspeicheldrüse musste im September 2010 aufgrund derselben Problematik entfernt werden). Dabei wurde dann auch in der Histologie festgestellt, dass ich an der IgG4-Autoimmunerkrankung leide.


Viele Grüße
Lilo

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