Sich das Kranksein leisten können

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10 Jahre 10 Monate her #9194 von Pepilie
Hallo zusammen,

ich habe mich gerade ganz neu hier angemeldet. Ich plage mich schon seit ein paar Jahren mit Sjörgen- und Raunauld-Syndrom herum und habe schon des Öfteren in den Beiträgen hier eure guten Tipps nachgelesen :)

Normalerweise belastet mich die Krankeheit kaum, und ich versuche, sie aus meinem Alltag auszublenden, so gut es geht. Deswegen habe ich den Ratschlag meiner Mutter, zu anderen Betroffenen Kontakt aufzunehmen, auch nie befolgt. Nachdem ich aber gerade weinend vom Arzt kam, brauche ich aber doch mal die Meinung von Menschen, die mich verstehen können.

Es geht darum, dass ich Monat für Monat um das Rezept für meine Augentropfen kämpfen muss. Ich bekomme Oculotect, da es nach Aussae meines Augenarztes die einzigen Tropfen dieser Art sind, die von der Kasse übernommen werden (stimmt das?). Die Sprechstundenhilfen stellen sich jedes Mal quer, jedes Mal muss ich dann um ein Gespräch mit dem Arzt bitten, der mir das Rezept dann immer ohne Weiteres ausgestellt hat...

Gerade hieß es dann, ich könnte die Tropfen nur noch auf Privatrezept bekommen, obwohl man mir heute in mehreren Apotheken versichert hat, dass sich nichts geändert hätte. Dieser allmonatliche Kampf raubt mir einfach so viel Kraft, es ist so furchtbar so abhängig von fremden Menschen zu sein, die dann auch noch abfällig sind...

Diesmal wurde mir "ausnahmsweise noch ein letztes Mal" ein Rezept ausgestellt, nachdem ich noch mal Terror gemacht hatte. Da kam ich mir wie eine Verbrecherin vor, ich bin normalerweise immer höflich. Aber für mich ist dieser Unterschied entscheidend dafür, ob ich im nächsten Monat meine Miete bezahlen kann oder nicht... die letzten Monate waren finanziell sehr hart für mich, ich bin Studentin. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich sofort auf die Tropfen verzichten. (Geht ein Leben ohne?) Ich weiß auch, dass die Ärzte nur bedingt etwas für die Regelungen können, aber wie geht ihr mit solchen Problemen um?

Liebe Grüße und vielen Dank schon mal,

Pepilie

"Hä, bist du ne Oma? Wusste gar nicht dass man in dem Alter schon Rheuma haben kann!" - Ja, danke sehr...

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10 Jahre 10 Monate her #9196 von Schneeflocke
Hallo Pepilie

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Liebe Grüße,
Flöckchen

Hast Du alles gefunden?

Nicht weil es so schwer ist,
wagen wir es nicht,sondern weil wir es nicht wagen,ist es schwer.

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10 Jahre 10 Monate her #9197 von Pepilie
Ja ich habe die Medikamente gefunden, vielen Dank :) Ich habe auch meine Schwester gebeten, die Liste der abrechnungsfähigen Medikamente meinem Arzt noch einmal zu faxen. Ich bin espannt, ob es im nächsten Monat dann stressfreier abläuft :)

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10 Jahre 10 Monate her - 10 Jahre 10 Monate her #9204 von Problembärin
Problembärin antwortete auf Sich das Kranksein leisten können
Ja, das ist schon ein Elend. Früher hat mir der Rheumatologe den Magenschoner und das Blutdruckmedi und die Augentropfen gleich mir verordnet bzw. aus seinem Schrank geholt. Jetzt muss ich extra zum Augenarzt und zur Allgemeinärztin. Das schont zwar sein Budget, aber dass die zusätzlichen Arztbesuche nicht nur meine Zeit, sondern sicher auch die Kassen Geld kosten wird nicht berücksichtigt. Ist schon der Hammer...
Noch besser: der Arzt stellt Arbeitsunfähigkeit fest. Die Kasse bestreitet das und stellt die Krankengeldzahlung ein. So war ich fast vier Monate ohne Bezüge und klage seit drei Jahren, mittlerweile in der zweiten Instanz, vor dem Sozialgericht.
Die Implantate für meine zerfressenen Sjögren-Zähne habe ich selbst bezahlt. Für einen langwierigen Rechtsstreit war keine Zeit. Manchmal denke ich, ich hätte meine Krankenversicherungsbeiträge auf die hohe Kante legen sollen. Aber das geht ja als gesetzlich Krankenversicherte nicht.
Letzte Änderung: 10 Jahre 10 Monate her von Problembärin.

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10 Jahre 10 Monate her #9216 von bela164
Hallo,
ja, da habe ich auch so meine Erfahrungen. Augentropfen kaufe ich auch grundsätzlich selber und auch alle anderen hilfreichen Dinge gegen die Trockenheit. Gerade habe ich in Sachen Implantate leider auch verloren, habe 2 Gutachten hinter mir, die keinen Zuschuss bewilligt haben. Das heißt, mal eben ca. 7000 Euro bezahlen. Der nächste Zahn muss demnächst gezogen werden, also wieder
ein Implantat, wenn ich nicht mit knapp 50 schon mit Zahnprothesen rumlaufen will.
Also, man muss schon gut verdienen, um sich eine chronische Krankheit leisten zu können...
Liebe Grüße von Bela
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10 Jahre 10 Monate her #9217 von Pepilie
Ja, für meine Zähne habe ich auch schon das eine oder andere bezahlt, bislang hat es sich allerdings in Grenzen gehalten. Trotzdem empfiehlt mein Zahnarzt mir immer wieder, eine Zusatzversicherung abzuschließen. Wenn ich am Ende des Montas irgendwelches Geld übrig habe, werde ich das gerne auch tun - momentan ist mir das als Studentin aber gar nicht möglich... :S

Momentan macht das Rezept für meine Augentropfen einen wesentlichen Unterschied, denn selbst bezahlen könnte ich es nur mit Ach und Krach. Ich denke, ich werde die genervten Sprechstundenhilfen meines Augenarztes in Zukunft meiden und zusehen, dass ich das Rezept von meinemn Hausarzt bekomme. Bei meiner Rheumatologin ist es schier unmöglich, einen Termin oder ein neues Rezept zu bekommen... sind ja so gefährliche Medikamente, die ich da haben will... ;)


Ich hoffe ja drauf, dass sich vieles ändert, wenn ich mein Studium hinter mir habe. Ich bin momentan wirklich fitt genug, als dass ich, abgesehen von den Augen, meine Krankheit größtenteils einfach vergessen kann. Darüber bin ich sehr froh und das kann gerne so bleiben. Wenn ich dann aber damit konfrontiert werde, trifft es mich immer wie einen Schlag - ich will ja niemandem auf die Nerven gehen, den Krankenkassen und den Ärzten auch nicht. Den Sprechstundenhilfen, die offenbar am allermeisten leiden (warum tun sie das?), erst recht nicht. Wir machen das ja auch nicht weil es uns Spaß macht wir haben keine andere Wahl...

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