zerstörte nasenscheidewand

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9 Jahre 7 Monate her #10975 von christi5454
hallo dr. hofauer,

meine diagnosen: seronegative rheumatoide arthrits seit 5/2005
sekundäres sjögren syndrom diagnostiziert 2007
morbs crohn (vermutlich) seit 2007 diagnostiziert 6/2014

mein problem: seit 2007 beginnt sich meine nasenscheidewand aufzulösen, es begann mit einem kleinen loch, welches immer größer und größer wird, blutiger schleim und verkrustungen machen ziemlich probleme.
meine bisherigen ratschläge des hno: weitermachen wie bisher mit salben, spülungen ect.
oder operativ verschließen lassen
oder durch einen silikonknopf (?) zumachen lassen.

operation bzw. der knopf sind doch sicher nur die lösung, wenn die aktivität gestopppt ist, sonst geht es doch sicher danach weiter oder was meinen sie bzw. zu welcher alternative würden sie raten?

danke im voraus für ihre antwort
mit freundlichen grüßen
christi

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9 Jahre 6 Monate her #10997 von Benedikt
Liebe Christi5454,

in Ihrem Fall sollte man sich sicherlich erst einmal Gedanken machen, wie es zu dieser Septumperforation gekommen ist, zumal die von Ihnen erwähnten Grunderkrankungen im Regelfall nicht zu einer Septumperforation führen.

Mögliche weitere Erklärungen wären:
- Zustand nach Nasenscheidewand-Begradigung oder Nasennebenhöhlen-Operation.
- Zustand nach nasaler Intubation oder Druck auf Nasenscheidewand anderer Ursache.
- Häufige digitale Manipulation (=Nasenbohren).
- Häufiges Ätzen oder Koagulieren bei Nasenbluten.
- Traumatische Verletzung des Gesichtes.
- Zusätzlich Diagnose einer Granulomatose mit Polyangiitis (früher Morbus Wegener genannt)
- Zusätzlich Diagnose einer Sarkoidose (selten) oder Tumoren der Nase (noch seltener)

Häufig kann auch keine Ursache für eine Septumperforation gefunden werden.

Die Empfehlung Ihres HNO-Arztes, die Schleimhäute der Nasen mit Salben, pflegenden Sprays oder Spülungen zu pflegen, ist sicherlich richtig. Über eine operative Therapie des Defekts sollte nur nachgedacht werden, falls von Ihrer Seite aus ein entsprechender Leidensdruck besteht (wie zum Beispiel eine Nasenatmungsbehinderung oder Beeinträchtigung durch ein pfeifendes Atemgeräusch). Sie haben jedoch völlig recht - bevor eine derartige Operation geplant wird, sollten unbedingt zu Grunde liegende Erkrankungen (v.a. die Granulomatose mit Polyangiitis) ausgeschlossen werden, da eine Operation die Aktivität dieser Erkrankungen eventuell wesentlich steigern kann und so nicht nur das Operationsergebnis gefährden sondern zudem den Ausgangsbefund weiter verschlechtern kann. Zu beachten ist auch, dass ein operativer Septumdefekt-Verschluss eine anspruchsvolle Operation darstellt.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage zufriedenstellend beantworten.

Mit freundlichen Grüßen

Benedikt Hofauer

Univ.-Prof. Dr. med. Benedikt Hofauer
Klinikdirektor der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Medizinische Universität Innsbruck / Landeskrankenhaus Tirol

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9 Jahre 6 Monate her #10998 von christi5454
hallo dr. hofauer,

danke für die ausführliche antwort,

die von ihnen genannten ursachen sind jedoch bereits durchgecheckt, zuerst uniklinik ulm,
dann uniklinik tübingen. im abschlußbericht steht dann " DD: am ehesten nasenseptumperforation bei rheumatoider arthritis".
letztes jahr wegen des crohns im klinikum am steinenberg reutlingen hieß es, es sei gar nicht so selten bei einem crohn, dass er auch andere schleimhäute bzw. die nase angreift.
mein niedergelassener gastroentereologe in reutlingen schickte mich nach stuttgart ins robert bosch krankenhaus zu prof. dr. stange, der wiederum sagte, mit dem crohn gäbe es in bezug auf die nasenscheidewand keinen zusammenhang.
sie sehen, es gibt viele unterschiedliche meinungen........

nochmals vielen dank und
liebe grüße
christi

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9 Jahre 6 Monate her #10999 von Benedikt
Das klingt in der Tat so, also ob Sie bereits umfangreich abgeklärt wurden. Allgemein besteht keine medizinische Indikation zum Verschluss eines Septumdefektes, wenn dieser Ihnen keine Probleme bereitet. Falls dem doch so sei, muss man sich natürlich Gedanken machen bzgl. der in Ihrem Fall optimalen Lösung. Wir empfehlen jedoch, dass Ihre evtl. zugrunde liegenden Erkrankungen für mindestens ein Jahr stabil gewesen sein sollten, bevor man eine derartige Operation plant.

Mit freundlichen Grüßen und alles Gute

Benedikt Hofauer

Univ.-Prof. Dr. med. Benedikt Hofauer
Klinikdirektor der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Medizinische Universität Innsbruck / Landeskrankenhaus Tirol
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9 Jahre 6 Monate her #11007 von Vanessa
Hallo Herr Dr. Hofauer, auch ich habe durch das Sjörgren Syndrom eine sehr trockene teilweise krustige Nase, dann gibt es aber wieder Momente wo mir das “Wasser“ nur so raus läuft vor allem wenn ich morgens mit dem Rad durch die frische Luft fahre...! Zur Pflege für die Nase benutze ich Meerwasser Spray mit Dexpanthenol. Aber trocknet Meerwasser nicht auch die Nase aus? Was können sie sonst zur Pflege empfehlen? Danke Vanessa Bögge

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9 Jahre 6 Monate her #11013 von Benedikt
Sehr geehrte Frau Bögge,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Trockene Nasenschleimhäute werden immer wieder von Patienten mit Sjögren Syndrom beklagt. In einer Gruppe von Patienten mit Sjögren Syndrom, die wir an unserer Klinik befragt haben, gaben 84% eine Trockenheit der Nase an. Zur Pflege eignen sich hier z.B. die von Ihnen angesprochenen Meersalz-Nasensprays (welche die Nase nicht zusätzlich austrocknen sollten), Nasenspülungen (ebenfalls mit Salzlösungen, jedoch auf keinen Fall zu viel Salz verwenden, da dies dann schon zu einer zusätzlichen Austrocknung führen könnte) oder Sprays, welche eher fettigere oder öligere Substanzen enthalten oder natürlich Nasensalben. Das von Ihnen beschriebene Problem der "laufenden Nase" bei Temperaturwechsel (Radfahren an der frischen Luft) würde ich eher weniger mit Ihrer Grunderkrankung in Zusammenhang bringen. Hierbei könnte es sich um eine sogenannte vasomotorische Rhinitis handeln, also ein Nasenfluss, der durch diese Temperaturwechsel hervorgerufen wird (aber auch andere Auslöser haben kann) und jede Episode für sich nicht allzu lange anhalten sollte. Hierbei handelt es sich an sich nicht um eine schwerwiegende Erkrankung, es kann jedoch sehr lästig sein. Darum sollten Sie sich einmal bei einem HNO-Facharzt vorstellen zur klinischen Untersuchung und zur Besprechung der Therapieoptionen.

Mit freundlichen Grüßen

Benedikt Hofauer

Univ.-Prof. Dr. med. Benedikt Hofauer
Klinikdirektor der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Medizinische Universität Innsbruck / Landeskrankenhaus Tirol

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