Auszug aus einem Gespräch mit MD Frederick B. Vivino in "The Moisture Seekens", USA 2004,
übersetzt von Ruth Franke
Da die Trockenheit beim Sjögren Syndrom nicht nur Mund und Augen betreffen kann, sondern auch andere Feuchtigkeit produzierende Drüsen im Körper, und dadurch Organe betroffen sein können, sollten Sjögren-Patienten so früh wie möglich mit Sekret- stimulierenden Medikamenten behandelt werden.
Verschiedene Studien zeigen, dass 5 mg Salagen (Pilocarpin) 4 x täglich trockenen Mund, trockene Haut, Vagina und Nase verbesserten sowie die Trockenheit der Atemwege. Es verdoppelte den Speichelfluss und verhinderte Pilzinfektionen. Nach einer anderen Studie erleichterten 7,5 mg Salagen 4 x täglich die Symptome des trockenen Auges, wie Augenjucken, Fremdkörpergefühl und Ermüdung.
Evoxac (Cevimelin) in einer Dosis von 30 mg 3 x täglich verbesserte gegenüber Placebo deutlich trockene Augen und das Gefühl des Ausgetrocknetseins im ganzen Körper.
Leider haben Immunsuppressiva, die bei Organbefall eingesetzt werden, keinen Einfluss auf die Trockenheit. Hydroxychloroquin (Quensyl) kann hilfreich sein zur Behandlung von Schmerzen der Skelettmuskulatur, der Müdigkeit und bei Schwellungen der Lymph- und Speicheldrüsen sowie bei anderen seltenen Komplikationen, wie Purpura (rote kleine Flecken an den Beinen).
IV Gammaglobulin ist sinnvoll bei peripherer Neuropathie, und Remicade (Infliximab) kann die Skelettmuskelschmerzen und die Müdigkeit lindern. Remicade half bei einer Studie manchmal innerhalb 2 Wochen, die Erfolge hielten über 3 Monate an, manche Patienten hatten ein Jahr Remission. Hier müssen noch weitere Studien folgen.